Die Geschichte der Wasserversorgung Hitzkirch

vor 1889

Die Versorgung der ca. 70 Haushaltungen und bäuerlichen Betriebe des Winzerdorfes Hitzkirch mit Trinkwasser war bis 1889 Sache und Aufgabe der Polizeigemeinde. Die Versorgung erfolgte über vier gemeindeeigenen Brunnen und das korporationseigene Waschhaus bei der nördlichen Kirchentreppe. Aus diesen öffentlichen Brunnen holten die Hitzkircher seit Menschengedenken für Haus und Stall ihr tägliches Hauswasser. Infolge ungenügender Wasserqualität im Jahre 1884 sollte eine Sanierung durchgeführt werden. Die Sanierung scheiterte am hohen Kostenvoranschlag von Fr. 1’800.– für Quellfassung und Grabenaushub, sodass die Gemeindeversammlung beschloss, eine allgemeine Wasserversorgung einzuführen. (13. Febr. 1987 – gekürzter Auszug aus «Hundert Jahre Wasserversorgung Hitzkirch» von Dr. C. Müller.)

1889

23. September 1889 Gründung der Aktiengesellschaft.

1890

Bau der ersten Reservoire à 85 m3. Am 30. Mai 1890 akzeptiert der Verwaltungsrat die vom Gemeinderat ernannte Mannschaft der Feuerwehr zur Hydrantenbedienung. Die Wasserversorgung wünscht aber Mitspracherecht bei einer Erweiterung der Hydrantenmannschaft. Diese wird Prof. Heller unterstellt, der die notwendigen Feuerwehrproben durchführen muss.

1895

Anschluss von Richensee.

1894

Marlachen-Quellen in Müswangen werden gefasst und nach Hitzkirch geleitet.

1895

Richensee wird an das Wasserversorgungsnetz angeschlossen: 11 Wasserbezüger mit 22 Hähnen und 1 Hydrant.

1896

Insgesamt stehen 8 Hydranten und 4 laufende Brunnen bei Feuergefahr zur Verfügung. Die gefüllten Kammern der Reservoire würden ausreichen, um mit Schlauchleitung und 17-mm-Wendrohren 9 bis 10 Stunden ohne Unterbruch löschen zu können.

1902

Bau Obstverwertung Hitzkirch AG (Start Industrialisierung in Hitzkirch)

1904

Kauf Käserhofquellen von Jakob Jenny.

1921

Am 12. März 1921 Kauf der Weienbrunnen und Nietlispachquellen mit Müswangen (⅔ Hitzkirch, ⅓ Müswangen).

1926

Aktienkapitalerhöhung von Fr. 30’000.– auf Fr. 60’000.–.

Bau des Reservoirs Berg mit 204 m3 (Feuerlöschreserve), Baumeisterarbeiten Fr. 7’500.–; Eröffnung 19.11.1926.

1930

Verhandlungen mit Gemeinden Ermensee und Gelfingen über gemeinsame Grundwassernutzung. Verhandlungen verlaufen im Sand.

1931

Der Grundwasserpumpschacht bei der «Mosti» wird im Handaushub auf 12 m Tiefe ausgehoben. Weitere 12 m werden durch die Firma Mengis im Bohrverfahren auf 24 m ausgedehnt.

1933

7. Januar 1933: Das Grundwasserpumpwerk sowie die neue Gussleitung vom Gasthof Löwen über die Bahnhofstrasse bis Dorf (inkl. Hydranten) werden in Betrieb genommen.

1937

Bau Reservoir Rungghof 200 m3 (Baumeisterarbeiten Fr. 8’000.–).

1942

Anschaffung einer zweiten Pumpe im Grundwasserpumpwerk.

1950

Fernsteuerung Sauter wird eingebaut.

1954

Einführung von Wasseruhren und einer neuen Tarifordnung.

1961

Das Gesuch der Feuerwehrkommission für die Erstellung eines Hydranten mit Bezug des Löschwassers ab Wasserversorgung Hämikon zum Feuerschutz der Liegenschaften Bienz, Stutz und Galliker wird abgelehnt.

1967

Einbau Unterwasserpumpe + Kabelsteuerung Rittmayer.

1972

Bau eines neuen Filterbrunnens.

1973

Einbau der zweiten Grundwasserpumpe.

1977

Bau der Reservoire Hochzone 300 m3 im Betrag von Fr. 220’000.–.

1983

Ersatz Grundwasserpumpe 1/70kW, 2200 lt/min.

1984

Bau Reservoir Rungghof 1/960 m3, Kosten Fr. 600’000.–, und Erhöhung des Aktienkapitals von Fr. 60’000.– auf Fr. 120’000.–.

1986

Bau neue Pumpleitung vom Pumpenhaus zum Reservoir und neues Steuerkabel eingelegt.

1989

Ausbauarbeiten Weienbrunnenquelle: neue Leitung Quelle-Dorf Müswangen, neue Brunnstube und neuer Teilschacht in Müswangen (Dorfladen).

1991

Anbau beim Hochzonen-Reservoir für UV-Anlage (500 lt/min) und Druckerhöhungsanlage für die Liegenschaften Stutz / Bienz und Odermatt.

1996

Abbruch der Reservoire von 1890 und 1937. Bau Reservoir Rungghof 2 / 835 m3, Sanierung Reservoir Rungghof 1,

Einbau Einbruchsicherung in allen Anlagen, Kosten

Fr. 935’000.–.

1997

Abbruch Reservoir Berg von 1926 und neue Brunnenstube erstellt.

1998

Verbund WV-Hämikon zu Hochzonen-Reservoir für Einleitung Überschusswasser. Erstellung eines Hydranten für die Liegenschaften Bienz, Stutz und Galliker.

1998

Leitungssanierung Luzernerstrasse mit gleichzeitiger Sanierung der Kantonsstrasse und dem Bau der Entlastungsleitung Schliessbach ab Apotheke Seminarstrasse bis Schliessbach.

1999

Leitungssanierung Aargauerstrasse ab Bahnhofstrasse bis Ermenseestrasse.

2002

Ersatz Grundwasserpumpe 2 /75kW, 2640 lt/min. Ab 2002: Suche nach einem neuen Standort für ein Grundwasserpumpwerk.

2003

Einrichtung für Wasserabgabe an Hämikon über Druck-er­höhungsanlage; Jahr des Wassers mit verschiedenen Aktivitäten.

2005

Leitungssanierung und Erschliessung Seilerstrasse (NW 125). Einführung Trinkwasser in Notlagen.

2006 / 07

Leitungsbau Aargauerstrasse-Seminarstrasse-Altgass (NW225).
Zweite Verbindung Reservoire-Dorf, Erstellung der ersten Homepage unter
dem Namen: wasserversorgung-hitzkirch.ch

2008

Ersatz Wasserleitungsabschnitt nach Richensee / Unterstossung Bahnlinie und Kantonsstrasse im Zusammenhang Gasleitung (Kreuzung Richensee).

2012

Errichtung Schutzzone Weienbrunnen.

Vertrag über die Übertragung der öffentlichen Wasserversorgung nach § 40 des Wassernutzungs- und Wasserversorgungsgesetzes vom 20. Januar 2003 (WNVG) zwischen der Gemeinde Hitzkirch und der Wasserversorgung Hitzkirch AG.

2013

Leitungsverlegung Weinstrasse / Unterstossung Lindenbergstrasse (Versorgungsleitung und Pumpenleitung). Reorganisation der Verwaltung mit Reduktion des Verwaltungsrates von sieben auf fünf Mitglieder.

2014

Leitungsersatz Weinstrasse (Swisscom – Gerbibach),

125-Jahre-Jubiläum.

Eine der 120 Aktien à 100.– Franken welche am 15.November1889 ausgegeben wurden.